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Starke Grippewelle in Niedersachsen

Niedersachsen befindet sich aktuell in einer starken Grippewelle. Das zeigen die Daten, die am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt ausgewertet werden:

  • In fast der Hälfte aller Proben von Patient*innen mit einer Atemwegserkrankung (47 %), die von ausgewählten Arztpraxen in Niedersachsen an das NLGA eingesendet werden, können Influenzaviren nachgewiesen werden. D.h. Influenzaviren dominieren derzeit das Infektionsgeschehen gegenüber anderen Krankheitserregern.
  • Etwa ein Viertel der Kinder (22,1 %) besucht derzeit wegen einer Atemwegserkrankung keine Kindertageseinrichtung. Diese Information erhält das NLGA über die örtlichen Gesundheitsämter, die von den Einrichtungen jede Woche informiert werden. Unter Berücksichtigung der Situation in den Vorjahren ist der Krankenstand in den Kindertageseinrichtungen derzeit sehr hoch.
  • Der hohe Krankenstand in der Bevölkerung zeigt sich mit Blick auf die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. In einem Pilotprojekt mit der AOK, das in der Corona-Pandemie gestartet wurde, wertet das NLGA die Daten für seinen Wochenbericht aus. Seit Jahresbeginn ist hier ein deutlicher Anstieg zu erkennen.
  • Die Influenza ist eine meldepflichtige Erkrankung. Damit stehen auch Daten aus dem Meldesystem zur Verfügung. In der letzten Kalenderwoche wurde mit 3095 bestätigten Influenzafällen die bislang größte Anzahl in dieser Saison übermittelt. Allerdings werden hier nur Fälle gezählt, bei denen auch ein Labornachweis vorliegt. Da eine Laboruntersuchung nur bei wenigen Erkrankten durchgeführt wird, liegt die Zahl der tatsächlich Erkrankten deutlich höher. Dennoch lassen sich über Zeitreihenvergleiche Aussagen über die Infektionswelle treffen.

Alle Daten zur Grippewelle werden wöchentlich aktualisiert auf der Internetseite des NLGA im ARE -Wochenbericht veröffentlicht. Die Entwicklung der Influenza-Meldezahlen, auch im Vergleich mit den Vorjahren, zeigt das NLGA-Dashboard.

Am wirkungsvollsten ist die Impfung als Präventivmaßnahme, die auch jetzt noch sinnvoll sein kann. Allerdings entfaltet eine Influenza-Impfung erst nach ca. zwei Wochen ihre volle Schutzwirkung, Menschen mit Erkältungssymptomen sollten sich nach Möglichkeit isolieren. Wenn sich zwischenmenschlicher Kontakt nicht vermeiden lässt, sollte eine Schutzmaske getragen werden und in Innenräumen regelmäßig gelüftet werden. Darüber hinaus sollte eine gute Handhygiene eingehalten werden.

Ob der Gipfel der Grippewelle bereits erreicht ist und die lange die Welle dauern wird, lässt sich derzeit nicht prognostizieren. Nach den Erfahrungen, auch aus der Zeit vor der SARS-CoV-2-Pandemie, ist von einer Dauer von etwa acht bis zehn Kalenderwochen, also bis Ende März, auszugehen.
Krankheiten/Krankheitserreger

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.02.2025

Ansprechpartner/in:
Holger Scharlach

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